Axel Anklam: Inside
Augustusburg
Auf einem verschlungenen Rundrohrrahmen spannt sich ein filigran wirkendes Netz aus Edelstahl, das in die Höhe strebt. Linien überschneiden sich oder driften auseinander, die Flächen wirken gespannt und gleichzeitig locker. Sie erzeugen eine vage, fast richtungslose Gestalt von größter Leichtigkeit. Die transluzide Skulptur „Inside“ (dt. „Innen“ oder „Innenseite“) des 1971 in Wriezen geborenen und 2022 in Berlin verstorbenen Bildhauers Axel Anklam ist eine komplexe Geometrie im Raum, die Harmonien wie Dissonanzen in eine neue Formensprache übersetzt. Anklam beobachtet Kunstformen der Natur – wie Landschaftsräume, Gebirgsformationen, Flügelschläge, Windströmungen oder musikalische Tonfolgen – und überführt sie in abstrakte, synthetische Gebilde. In seinem Werk „Inside“ verschwimmen die Grenzen zwischen Gestalt und Raum, der durch das feine Geflecht hindurch scheint. Die Skulptur ist eine Auseinandersetzung mit der Natur, die diese nicht nachahmt, sondern deren innerste Prinzipien wiedergibt.
Das für Augustusburg ausgewählte Werk stammt aus dem Nachlass des Künstlers. Seine hybride, an eine Rauchsäule erinnernde Form changiert zwischen mineralischen, tierischen, pflanzlichen und menschlichen Zuständen. An ihrem Aufstellungsort am Eingang zum Kurfürstin Anna-Garten mit seinen Pflanzenstauden und historischen Kräuterbeeten verweist die Arbeit auf das Wirken der ersten deutschen Apothekerin, Kurfürstin Anna von Sachsen. Zeit ihres Lebens beschäftigte sie sich intensiv mit der Landwirtschaft, mit Medizin und Pharmazie. Sie verfügte über umfassende Kenntnisse, entwickelte Medikamente, Salben und Aquavite sowie frühe Labor- und Verfahrenstechniken. In engem Kontakt mit Ärzten bildete sie auch junge Mädchen in der Kräuterkunde aus und kümmerte sich mit äußerster Hingabe um ihre Mitmenschen.
(Text: Alexander Ochs / Ulrike Pennewitz)
Axel Anklam
Inside
Material: Edelstahl
Aufgestellt mit Unterstützung der Stadt Augustusburg.
Adresse:
Markt 14
09573 Augustusburg
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